Künstler spezial: Martina Diederich

Kontakt

Lavenstraße 6a
D – 54290 Trier

Telefon: 00 49 65 16 99 84 89 1
Mobil: 00 49 17 64 56 07 84 9
E-Mail: martina@die-der-ich.de
Internet: www.die-der-ich.de

 

Vita

  • 1962 geboren in Mayen, aufgewachsen in Bilbao (Spanien) und Mayen
  • 1981 Abitur am Neusprachlichen Gymnasium Mayen
  • 1982 – 1987 Grafik-Design-Studium an der Fachhochschule Trier, Diplom
  • 1988 – heute wissenschaftliche Zeichnerin für diverse archäologische Forschungsinstitute
  • seit 1993 eigenes Atelier
  • seit 1997 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler, BBK-Rheinland-Pfalz
  • seit 2010 Schwerpunkt Malerei
  • 2010 – 2014 Unterricht bei Joe Allen
  • 2018 Kuratorin der Ausstellung Geldrausch zum Karl-Marx-Jubiläum in der TUFA Trier
  • Dozentin an der Europäischen Kunstakademie, Trier und der saarpfälzischen Sommerakademie Artefix, Blieskastel/Homburg
  • Mitglied der Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. Trier (2009 – 2016 im Vorstand)
  • Weitere Mitgliedschaften: éditions trèves – Trier, EVBK – Prüm
  • Öffentliche Ankäufe: 2008, 2012, 2017 Kultusministerium, 2012 u. 2016 Städtisches Museum Trier, 2014 Stadt Konz
  • 1998 Kunstpreis der Stadt Kirn
  • Studienreisen nach Chile, Indien, Sri Lanka, Vietnam, Marokko, Madagaskar, etc.

Einzelausstellungen (Auswahl ab 2011)

  • 2011 – LMK Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen
  • 2011 – Kunst im Turm, Galerie Barbara Höhn, Oberwesel
  • 2011 – Altes Arresthaus, Mayen (Familie Diederich)
  • 2012 – Galerie Palais Walderdorff, Trier, GB Kunst e.V.
  • 2013 – Gesellschaftshaus der Stadt Kirn : ZEITGEIST – zusammen mit Vera Diersch und Christiane Stoll
  • 2014 – Kloster Karthaus, Konz
  • 2015 – Richterakademie, Trier:“ SITuationen“ – zusammen mit Steven Levine
  • 2016 – Zwischenraum Ateliers, Schwerte: NATUREN – zusammen mit Claudia Wenzler
  • 2016 – Kunsthaus Frankenthal, Kunstverein die Treidler: KONZEPT:MALEREI – zusammen mit Katharina Worring und Irmgard Weber
  • 2017 – TUFA Trier- GB Kunst: KONZEPT:MALEREI – zusammen mit Katharina Worring und Irmgard Weber
  • 2018 – Kreisverwaltung Dahn: LAND UND LEUTE
  • 2018 – Mayen, Stehbachgalerie: INNENWELTEN-AUSSENWELTEN – mit Barbara Hilgers
  • 2019 – Robert-Schumann-Haus, Trier: WASSER – zusammen mit Jehan Abuaffar

Gruppenausstellungen (Auswahl ab 2005)

  • 2004, 2006, 2012, 2014, 2106 – Aussteller bei Kunst-Direkt, Kunstmesse Rheinland-Pfalz/Mainz, Ankauf Kultusministerium (2012)
  • 2005-2018 – GB Kunst, TUFA Trier (jurierte Jahresausstellungen)
  • 2009 – Aquarellausstellung Landau, Villa Streccius
  • 2010 – Teilnahme an Künstlermesse arte Binningen/Schweiz
  • 2011 – n’Akt – ausgezogen, TUFA Trier
  • 2012 – Reliquie – Fetisch in Kirche, Kunst und Konsum, Ankauf Städtisches Museum
  • 2014 – GBKunst, TUFA Trier „Auf den Hund gekommen“
  • 2014 – Galerie Palais Walderdorffs, Mut zur Lücke, Gesellschaft für Bildende Kunst, Trier e.V.
  • 2015, 2017, 2018, 2019 – Jahresausstellungen Kulturkreis Daun
  • 2015 – Blau-blau-blau, Tufajubiläumsaustellung der éditions trèves e. V.
  • 2017 – Sie und er – wer sind wir? Kunsstation Kleinsassen
  • 2018 – TUFA Trier – Geldrausch

 

Martina Diederich, Malerin

Martina Diederich hat in Trier ein Grafik-Design-Studium absolviert – und so sind ihre frühen Arbeiten, in den neunziger Jahren beginnend, noch sehr zeichnerisch geprägt. Vor allem die menschliche, insbesondere weibliche Figur, manchmal auch Tiere und Pflanzen, formal stark stilisiert, kennzeichnen diese Werke. Sie evozieren Märchenhaftes, Traumartiges innere Bilder in frei experimentierenden Formen. Die vorherrschenden Farben sind ungemischt kraftvolle Grundtöne: rot, blau und gelb.

In den dreißig Jahren seit diesen Anfängen hat sich die Bildsprache der Künstlerin deutlich gewandelt: Heute malt Diederich „gegenständlich“ mit Acryl- und/ oder Ölfarbe auf Leinwand. Die Bildsujets entnimmt sie ihrem Lebensumfeld. Sie beobachtet, fotografiert und setzt die so gewonnenen Eindrücke im Atelier malerisch um. Es sind alltägliche Lebenssituationen, Begegnungen mit Menschen, Stadt- und Landschaften, und in jüngerer Zeit zunehmend Naturphänomene, die sie dabei interessieren. Das Hier und Heute, die realen Lebensumstände in ihrer Heimat, aber auch in anderen Ländern, die sie durch zahlreiche Reisen kennenlernt, sind der Fundus ihrer Bildsprache.

Die figurativen Darstellungen, oft großangelegte wie zufällig versammelte Menschengruppen, wirken erzählerisch, ohne der interpretierenden Phantasie des Betrachters den imaginierenden Spielraum zu nehmen. Diederich komponiert diese Bilder in spielerischer Transformation ihrer eigenen fotografischen Vorlagen, lässt weg, fügt hinzu, verdichtet, ohne zu karikieren – die Figuren bleiben als Typus innerhalb einer Menge erkennbar, ohne sich individuell preiszugeben. Badende, flanierende, essende, trinkende Menschen finden zusammen, die gemeinsam oder getrennt ihrer Freizeit nachgehen. Der Betrachter begegnet Szenerien, die ihn in ihrer alltäglichen Vertrautheit miteinbeziehen, zugleich jedoch immer auch Distanz ermöglichen.

Die Bilder der Werkgruppen, die sich der Natur widmen — dem Wald, der Landschaft, und zu einem großen Teil dem Wasser in seiner wandelbaren Form als Fluss, Meer oder Tropfen –, vermitteln hingegen vor allem atmosphärische Werte, die mitunter meditativ wirken. Genaue Ortszuschreibungen sind möglich (auch diese Arbeiten basieren auf fotografischen Vorlagen), jedoch nicht wichtig, auch wenn sie im Bildtitel genannt werden. Es könnte dieser Fluss sein oder jener, dieser Strand oder ein anderer.

Nicht um die Abbildung spektakulärer Sight-Seeings, allbekannter Ansichten geht es MD, sondern um die Darstellung der spezifischen Charakteristik ihres oft „gewöhnlich“ anmutenden Motivs. Ob im weiten Panoramablick oder in der Konzentration auf wenige Wassertropfen, immer wieder sind es genuin malerische Herausforderungen, die die Künstlerin sucht und findet. Manchmal sind die Bildausschnitte so gewählt, dass sie beinahe abstrakt wirken, indem die Gegenständlichkeit durch das starke Einzoomen auf ein Motiv kaum mehr zuzuordnen ist. In der Auseinandersetzung mit dem Spiel von Licht und Schatten, der Farben, Reflexionen und Texturen setzt MD oft eine großzügige Pinselführung ein, um statische Formen aufzubrechen und Unschärfen ins Bild zu bringen, die Bewegtheit oder Flüchtigkeit suggerieren. Bei aller thematischen Breite und Fülle der malerischen Lösungen im Einzelnen bleibt die individuelle Handschrift der Künstlerin dabei immer erhalten und wiedererkennbar.